Teambuilding mit Tieren

Selbstorganisation statt Organisitis

Thank you for the photo by DIMA VALENTINA on Unsplash

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Je komplexer die Organisation, desto mehr Selbstorganisation innerhalb eines gegebenen Rahmens ist gefordert.

Die Schäferin setzt die Grenzen - hier dürfen die Schafe grasen, da ist die verbotene Zone mit Getreide oder auch für die Tiere giftigen Pflanzen (zum Beispiel GInster)- , indem sie einen Zaun setzt oder den Hütehund positioniert. Der läuft dann Furche, sprich geht an der Grenze zwischen erlaubt und verboten auf und ab und hält so die Schafe vom Rübermachen ab. Denn auch für Schafe gilt: da, wo wir nicht sind, ist das Gras immer grüner. Wie, was und wie viel die Schafe innerhalb dieser Grenzen fressen, wie sie also ihren Daseinszweck (satt werden und Gewicht zulegen, um Fleisch zu liefern oder Lämmchen zu gebären) bleibt ihnen überlassen. Die Schafe haben so ein wirklich freies Leben im Gegensatz zu den armen Schweinen in den Tierfabriken. Auch der Schäfer ist entspannt, weil er nur die Grundsatzfragen entscheidet und die Ausführung den Schafen selbst überlässt.

Anzeichen schlechter Organisation

  • viele Managementebenen: mehr Häuptlinge, weniger Indianer

  • notwendige Arbeitsschritte über viele Bereiche verteilt = viele Kontakte (=Sollbruchstellen) erforderlich, um etwas zu erreichen

  • viele Sitzungen mit vielen Leuten

  • Teamwork für Aufgaben, die auch nur eine Person schafft = unklare Verantwortlichkeiten

  • viele Koordinatoren und Assistenten

  • keine Konzentration des Mitarbeiters auf eine große Aufgabe = Verzettelung der Kraft auf "von allem etwas"

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Die Schafe spüren natürlich die Unerfahrenheit und Unsicherheit des Teams und versuchen es auszutricksen. Zum Glück ist der Schäfer mit Hund im Hintergrund und kann so das Schlimmste verhindern. Die Schafe wissen genau, wo die gesetzten Grenzen sind und wollen diese zu Ihren Gunsten erweitern. Mit List oder mit brachialer Wucht, indem sie nach der Salamitaktik Schrittchen für Schrittchen ihr Gebiet ausdehnen oder einfach geschlossen abhauen, um auf die grünere Wiese zu kommen.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Die Schäferei lässt sich 1:1 auf die Wirtschaft übertragen: Grenzen setzen, selbst organisieren lassen und überwachen. Damit die Menschen Leistung bringen können, brauchen sie auch stabile Verhältnisse. Wandel ist okay, aber nicht ständig (Organisitis). Die gute Chefin ist wie eine Chirurgin, die nur eingreift, wenn die Selbstheilungskräfte überfordert sind.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Organisieren

Die effektive Führungskraft: First things first and second things not at all

Danke @successpictures

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Für Ziele sorgen und mit Zielen führen, damit Arbeit zu Leistung wird.
(Mit Zielen führen ist übrigens keine Erfindung von US-Gurus, auch wenn vielleicht so getan wird. Bei der Schlacht von Königgrätz 1866, als Preußen Sachsen und Österreich besiegte und damit die preußische Gründung Deutschlands von oben ermöglicht wurde, wurde das Führen mit Zielen erstmals wirksam: Stichwort: Auftragstaktik.) Offiziere bekamen erstmal Ermessensspielraum bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zugestanden.

„Sag Menschen nie, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen, was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.“ (George S. Patton)

Der gute Schäfer bestimmt das Ziel (die nächste Wiese zum Abgrasen), die Schafe folgen, die Hütehunde machen die Arbeit. Die Schafe merken schnell, ob der Schäfer weiß, wo es hingeht. Der Vertrauensvorschuss der Schafe gegenüber dem Schäfer ist schnell dahin, wenn die Ergebnisse nicht die Erwartungen der Schafe erfüllen. Dann übernehmen die Schafe die Führung mit fatalen Folgen. Die Schafe finden vielleicht etwas zum Fressen, aber mit der Straßenverkehrsordnung, fremdem Eigentum etc. haben sie es nicht so.

Deshalb ist es wichtig, dass die Schäferin sich auf ihre Aufgabe konzentriert: herauszufinden, wo frische Wiesen stehen und zu schauen, wie man dahin kommt. Das ist eine Mammutaufgabe - Stichwort Flächenfraß. Ein Schaf braucht ca. 10 kg Gras pro Tag. Das heißt die Schäferin muss eine Menge Gras beschaffen. Das Treiben der Schafe, die harte Arbeit, bleibt den Schafen überlassen.

Do first things first and second things not at all.

Wenige Ziele = Prioritäten statt Nachrangigkeiten

Wer etwas tun will = muss etwas sein lassen (sonst droht ein Verzetteln der Kräfte und Burnout)

Messbare Ziele! Was soll erreicht sein?

Zielkonflikte definieren = was soll sein, was darf nicht passieren (einfachster Weg zu einer frischen Wiese, ohne dass die Schafe Flurschaden anrichten können)

So gehts: Ziele setzen + Mittel definieren + Grenzen setzen für die Umsetzung (Dieselskandal!) + verantwortliche Person

Zu viel Zielvereinbarung = Motivation, aber möglicherweise keine Leistung (Gefahr: nur einfache Ziele und viel Palaver)

Zu viel Zielvorgabe = keine Motivation, niemand fühlt sich verantwortlich

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Das Team schafft die Schafe nur dann von A nach B, wenn man die Gesamtaufgabe in viele kleine Unteraufgaben teilt und im gesamten Team delegiert. DIe zentrale Aufgabe hat dabei der Anführer, der die Schafe anlocken und vorausgehen soll. Nur das. Oft schlüpft die Anführerin jedoch noch in eine Nebenrolle, weil zum Beispiel ein anderes Teammitglied an den Schafen gescheitert ist. Dies ist fatal. Um ein paar ausbüxenden Schafen nachzugehen, darf man die gesamte Herde sich selbst überlassen. Wohl und Wehe gehen von der Führung aus - auch bei der Wanderschafherde.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Man muss sein Ziel genau kennen und durchdenken, um anzukommen. Wenn sich Ziele ständig ändern und daher nie erreicht werden, büxen nicht nur die Schafe aus. Die Menschen bleiben vielleicht körperlich da, aber innerlich haben sie aufgegeben. Lieber wenige große Ziele erreichen, als sich mit vielen kleinen Zielen verzetteln.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Für Ziele sorgen

Lieber konzentriert und wirksam als viel beschäftigt und nichts erledigt!

Die Konzentration auf das Wesentliche ist der Schlüssel zum Erfolg. Lieber vieles unerledigt lassen und auf wesentlichen Gebieten Ergebnisse bringen, als immer geschäftig zu sein und nichts zu erreichen: gegen die Verzettelung und Zersplitterung der Kräfte!

Der Hütehund hat nur zwei Dinge im Kopf: seinem Herrchen oder Frauchen zu gefallen und seine Schafe zusammenzuhalten. Deshalb ist der Australian Shepherd oder die Altdeutsche Hütehündin so effektiv.

Das Schafe Hüten wirkt nur deshalb so beschaulich, weil der gute Hütehund 10 Schäfer ersetzt. Der Hund scannt ständig seine Herde und misst die Abstände zwischen dem Mittelpunkt der Herde und einzelnen Schafen mit zentrifugalen Tendenzen. Wenn einzelne Schafe zu weit vom Zentrum weggrasen, läuft die Hütehündin in einem schnellen und weiten Bogen um die Herde. Sie platziert sich hinter das delinquente Schafe und treibt es rein körpersprachlich oder kläffend und nötigenfalls mit einem schmerzhaften, aber nicht-verletzendem Biss (Denkzettel!) in die Hinterkeule zurück in Richtung Mitte. Dann geht das Scannen der Herde von neuem los.

Die Schafe sind aber keine Billardkugeln, die sich einfach hin- und herschieben lassen. Im Ergebnis von vielen Millionen Jahren Evolution und Überleben der anpassungsfähigsten Gene haben die Schafe einen siebten Sinn für innere Anspannung oder Entspannung potenzieller Bedrohungen entwickelt. Sie spüren, ob ein Hund die Schwelle der nötigen Aggressivität zur Bedrohung erreicht oder überschritten hat. Oder ob er zum Beispiel wegen Gelenkschmerzen die zum Schafe hüten nötige Aggressivität nicht aufbringt. Oder gar zu aggressiv unterwegs ist, was dazu führt, dass die Schafe in Panik unkontrolliert davonlaufen.

Dieses empathische Feingefühl brauchten die Schafe über Millionen Jahre zum Überleben. Schafe, die unnötig vor einem satten Wolf flüchteten, der aber nicht auf Jagd aus war, verhungerten, weil das unnötige Flüchten die Kalorienbilanz verhagelte. Schafe, die wiederum vor einem hungrigen Wolf auf der Jagd einmal zu wenig flüchteten, wurden zu Tierfutter.

Die gute Hütehündin rennt, droht und beißt nicht nur. Nein sie muss innerlich konzentriert und angespannt sein, um die Schafe bedrohen und gerade so in Bewegung zu setzen aber nicht zu sehr, damit die Schafe nicht panisch planlos davonlaufen.

Diese innere Balance und daraus resultierende Körperspannung und Aktivität erfordert volle Konzentration. Wenn der Hütehund nebenbei noch mit einer Hündin flirten würde oder seinem Herrchen beweisen wollte, dass er es besser kann als der Nebenbuhler und damit eigentlich mehr Anerkennung verdient, dann hat er schon verloren und die Schafe machen was sie wollen.

Deshalb gilt in der Schäferei: In der Ruhe (sprich Konzentration) liegt die Kraft.


Konzentration = vieles Unerledigt lassen, Unwichtiges abwehren, dafür auf wenigen Gebieten Wesentliches erreichen.

Hart arbeiten und viele Unterbrechungen = wenig erreichen. Deshalb unterbricht der Herzchirurg seine OP nicht, um zwischendurch noch ein Meeting zu halten. Wer zu viel auf einmal erreichen möchte, scheitert oder bleibt Mittelmaß. Man verzettelt sich, Kräfte werden zersplittert.


Gutes Management = es den anderen leicht machen, etwas zu leisten und einen bestimmten Zweck zu erreichen.

Ob jemand Ruhe ausstrahlt und auf eine Sache konzentriert ist oder hektisch zwischen verschiedenen Aufgaben hin- und her rennt, ist von außen leicht und intuitiv zu erkennen. Gelassen und locker oder geladen und angespannt.


Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Auch die Schafe spüren, ob das Team konzentriert ist und an einem Strang zieht, oder ob man innerlich abgeschaltet hat, da ist aber nicht mehr präsent, weil man zum Beispiel mit dem Kollegen schäkert oder twittert.

Die meisten Teams bekommen die Schafe nach einiger Zeit und Anstrengung in den Griff. Auf dem gefühlten Zenit der Hütekunst angekommen, glaubt man an die eigene Überlegenheit und schon sind die Schafe ausgebüxt, weil die Konzentration flöten gegangen ist.

Nur wenn das Team den Weg weiß, vorausgeht, lockt, Abstände hält und Fluchtpunkte antizipiert und entsprechend versperrt, wird man die "dummen" Schafe dahin führen können, wohin man möchte. Und nicht beschissenen Schafschwänzen hinterherlaufen.


Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Konzentration auf weniges Wesentliches bringt den Erfolg. Zersplitterung der Kräfte bedeutet Scheitern. Damit man sich über einen längeren Zeitraum auf das Wesentliche konzentrieren kann, muss Unwesentliches delegiert oder auf einen passenden Zeitpunkt verschoben werden. Das A und O des Zeitmanagment ist es, nur das gerade zu machen, was wirklich dringend oder wirklich wesentlich ist. Alles andere muss warten, bis es sich von selbst erledigt hat oder dringend oder wesentlich geworden ist.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Grundprinzip Konzentration auf Weniges

3 Arten von Arbeit: Arbeiten, das Richtige tun, das Richtige richtig tun

Danke @successpictures

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Man kann viel und hart arbeiten, ohne etwas (Sinnvolles) zu leisten.

Die Schäferin, die den ganzen Tag die Locken ihrer 1000 Schafe krault, ist abends wahrscheinlich auch müde und erschöpft. Sie hat vielleicht etwas geleistet: Zweige und Schmutz aus der Wolle gekämmt. Aber die Schafe sind nicht satt geworden und daher extrem unzufrieden. Die getane Arbeit war ziemlich sinnlos aus Sicht der Schafe.

Der Schäfer, der seine Schafe auf eine frische Weide geführt hat, hat etwas Wichtiges geleistet: die Schafe sind satt geworden. Ob er es richtig gemacht hat, steht auf einem anderen Blatt. Möglicherweise hat er seine 1000 Schafe durch ein Maisfeld geführt und ordentlich Flurschaden angerichtet. Fürs erste sind die Schafe satt geworden, aber vielleicht ist der Bauer so wütend geworden, dass die Schafe sich in der Gegend nicht mehr blicken lassen dürfen. Der kurzsichtige Schäfer hat für heute sein Ziel erreicht, aber schon morgen könnte es Ärger und einen Platzverweis geben.

Die kluge Schäferin hat die 1000 Schafe nicht nur auf eine frische Weide geführt, sondern auch auf dem richtigen Weg. Kein Schaf hat sich verletzt, kein Bauer wurde bestohlen. Die Schafe werden somit heute satt und sie haben gute Chancen auch in Zukunft satt zu werden, wenn die Schäfer so weitermacht.

Arbeiten = etwas tun (ziellos, vielleicht auch ohne Sinn und Verstand)

Leisten = das Richtige tun (Ziel erreicht, aber vielleicht auf falschem oder schlechtem Weg: Schlacht gewonnen und Krieg verloren)

Effizient und effektiv sein = das Richtige richtig tun (das Ziel auf die bestmögliche Weise erreichen)

Für Außenstehende ist es im Allgemeinen schwer zu erkennen, ob jemand nun arbeitet oder auch etwas leistet oder dabei sogar effizient und effektiv ist.

Insider und die Betroffenen merken jedoch schnell, wie der Hase läuft.

Bleiben wir beim Beispiel der 1000 Schafe. Die “dummen” Schafe merken sehr schnell, ob ihr Anführer Leistung bringt und die von ihnen verlangte Arbeit, irgendwohin wandern, zielführend ist. Wenn sie im Kreis herumgeführt werden und keine Hoffnung auf frisches Futter dabei geweckt wird, gehen sie auf eigene Faust los oder in den Streik.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Zu Übungszwecken geht es zuerst im Slalom über eine Wiese. Die Schafe machen zu Anfang mit. Aber wenn nach zwei drei Runden, nicht erkennbar ist, dass es auf eine frische Weide geht, stellen die Schafe die Arbeit ein.

Wenn dann für die Schafe ein Tapetenwechsel erkennbar ist, sprich ein neuer Weg = neue Hoffnung auf frisches Futter, geht ein Ruck durch die Herde. Die Arbeit im Sinne von Bewegung von A nach B macht jetzt erst einmal wieder Sinn und die 1000 Schafe sind kooperativ. Der Anführer der Schafe muss dabei jedoch Ruhe und Souveränität (kein innerer Stress = Angst) ausstrahlen, sonst kaufen ihm die Vierbeiner nicht ab, dass er/sie es schafft, sie zu frischem Futter zu führen.

Ob sie dann effizient zur nächsten Weide geführt werden, ist schwer zu erkennen. Merkmale dafür wären der kürzeste Weg, ohne dass Schafe durch Straßenüberquerungen und Felder durch durchquerende Schafe in Gefahr gebracht werden. Oft man ist jedoch erst hinterher schlauer, ob man auf dem best möglichen Weg das Ziel erreicht hat.

Beim Teambuilding mit den Schafen ging es schon wunderbar voran, bis plötzlich eine Reiterin aus der entgegengesetzten Richtung auf die Herde zuritt: Pferd und Schafe standen sich jeweils vor Angst schlotternd gegenüber, bis der kluge Anführer die Reiterin auszuweichen bat und der Weg zur nächsten Wiese wieder frei war.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

  • Arbeit muss Sinn machen, Ziele und Bedürfnisse müssen erfüllt werden, dann spricht man von Leistung. Es ist nicht selbstverständlich, dass bei der Arbeit etwas geleistet wird. Es halten sich ja hartnäckig Gerüchte, dass dies in bestimmten Bereichen nicht der Fall ist.

  • Ob Leistung erbracht wird, dürfte man an der Zufriedenheit von externen und internen Kunden ablesen können.

  • Ob eine Leistung effizient erbracht - das Richtige richtig getan - wird, lässt sich daran erkennen, ob das Ziel auf eine Ressourcen schonende Art und Weise erreicht wird. Ein Chirurg kann seine Patienten schonend und gefühlvoll zusammenflicken oder sich wie ein Metzger durch Sehnen, Bänder und Gewebe wühlen. Beides kann zum Erfolg führen. Aber die Patientinnen werden nach der OP den Unterschied spüren.

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Grundprinzip Resultatorientierung

Innovation und Angstfreiheit

Danke @successpictures

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Das lernende, wachsende und innovative Unternehmen braucht Angstfreiheit. Was bringt es, die besten Talente einzukaufen, wenn sich niemand traut, offen über alte Zöpfe und heilige Kühe zu reden.

Die Zeiten ändern sich, die Kunden ändern sich, ihre Probleme ändern sich - deshalb müssen sich auch Lösungen und Produkte ändern. "Sich Einfügen" und "Mitmachen" bedeutet in Umbruchsituationen wie der aktuellen digitalen Revolution nicht nur persönlichen Stillstand. Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.

Erfolg erfordert einen kontinuierlichen Zufluss neuer Ideen, neuer Fragestellungen und kritischer Gedanken. Das zwischenmenschliche Klima darf nicht unterdrücken, zum Schweigen bringen, lächerlich machen oder einschüchtern. Nicht jede Idee ist gut, und ja, es gibt dumme Fragen. Diversität kann die Dinge verlangsamen, aber das offene Gespräch darüber ist ein wesentlicher Teil des kreativen Prozesses. Es muss den Leuten erlaubt sein, halbfertige Gedanken zu äußern, "dumme Fragen" zu stellen und laut zu brainstormen; das schafft eine Kultur, in der ein kleiner Fehler oder ein vorübergehender Lapsus keine große Sache ist, und in der tatsächliche Fehler zugegeben und korrigiert werden können.

Beim Teambuilding mit Schafen fangen alle bei Null an und lernen aus ihren Fehlern. Indem man in den Pausen offen darüber spricht, kann das Team wachsen und letztlich die 1000 Schafe erfolgreich von A nach B führen. Ein Team hochbegabter ambitionierter junger Menschen lief drei Stunden lang den Schafen nur hinterher, weil Schwäche einzugestehen und über Fehler zu reden im Unternehmen nicht akzeptiert war. Doch nur aus Fehlern lernen wir. Machen wir Fehler! Aber nur einmal!

Frustrationstoleranz und die Sieben Phasen der Veränderung

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Danke @successpictures für das nachdenklich machende Bild

Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein.

Erfolgreiche Menschen zeichnen sich durch extreme Hartnäckigkeit aus. Aufgeben ist keine Option. Weniger erfolgreiche können/wollen sich nicht so lange quälen. Doch Qualität kommt von sich quälen. In diesem Sinne unvergessen unter Ausdauersportlern: “Quäl dich, du Sau” - so Udo Bölts zum späteren Toursieger Jan Ullrich am Berg in den Vogesen bei der Tour de France 1997.

Unvergessen beim Teambuilding mit Schafen bleibt auch eine Gruppe junger beruflich sehr erfolgreicher UnternehmensberaterInnen. Über drei Stunden versuchte man vergeblich, eine Herde Bergschafe von A nach B zu treiben. Bewundernswert: die Hartnäckigkeit, kritisch: der Tunnelblick und die Unfähigkeit, die gewählte Methode des Treibens zu hinterfragen und zu adaptieren.

Man hätte darauf kommen oder erfragen können, dass die versuchte Treibjagd nicht zum Ziel führt ist und es mit Führen und Locken probieren können.

Dennoch war das sehr beeindruckend. Viele Teams verlieren nach einigen wenigen Versuchen die Lust und wollen hinschmeißen.

Ich glaube es geht um das richtige Maß: Hartnäckig an einem Ziel festzuhalten und gleichzeitig, taktisch-methodisch flexibel zu bleiben. Bäume und übrigens auch Knochen bringen Härte und Flexibilität zusammen und können so große Belastungen aushalten.

Die schweizerisch-amerikanische Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross entwickelte in ihrem Buch “On Death and Dying” (1969) die so genannte Kübler-Ross Kurve zum individuellen Umgang mit Trauer und Veränderung. Auch Veränderung bedeutet schließlich Trauerarbeit, weil Bewährtes und Vertrautes verabschiedet werden muss. Veränderung auf persönlicher und kollektiver Ebene ist die einzige Konstante im Leben. Die Gewinner der Evolution sind nicht die Stärksten und Klügsten, sondern die Anpassungsfähigsten - so Charles Darwin.

Wer Veränderungen im Unternehmen oder in der Politik voranbringen will, muss daher den Trauer- und Veränderungszyklus zulassen, um erfolgreich zu sein.

In leicht abgewandelter Form hier ein 7-Phasen Modell:

  1. Schock

  2. Verleugnung (vgl. Corona-Leugner)

  3. Frustration und Wut über das Unvermeidbare

  4. Depression

  5. Experimentieren (erste Anpassungsversuche an die neue Situation)

  6. Entscheidung (verbesserte Anpassung, man sieht Licht am Ende des Tunnels)

  7. Integration (Akzeptanz der neuen Realität, Innovation und persönliche Reifung)

Outdoor und Out of Comfort: VUCA

Mit der Challenge wachsen Teambuilding.png

Danke @successpictures für die tolle Grafik

“Im Hafen ist ein Schiff am sichersten. Dort zu bleiben, ist aber nicht seine Aufgabe.”

Dasselbe gilt für uns Menschen. Am liebsten tun wir doch das, was wir wir immer schon gemacht haben und was sich bewährt hat. Fehler sind gefürchtet. Dabei können wir nur aus Fehlern lernen. Vorausgesetzt wir machen sie nur einmal und lernen daraus.

Entscheidend ist jedoch: die Zeiten ändern sich und wir müssen uns anpassen, ohne uns zu verbiegen und unsere Grundwerte aufzugeben. Laut Darwin sind nicht die Schnellsten und Klügsten durch die Evolution gekommen, sondern die Anpassungsfähigsten. VW kämpft heute um sein Überleben, weil man zu lange an alten Technologien festhielt und zu sehr auf Diesel statt Elektro setzte. Nokia ist schon tot.

Doch Veränderung ist stressig und Angst besetzt. Die Ängstlichen fallen daher besonders leicht auf Parteien und Führer herein, die versprechen, dass mit ihnen alles so bleibt wie es ist: Kohle, Diesel, rechtlose Minderheiten… - mit katastrophalen Folgen, weil die Welt keine Rücksicht auf Ängste nimmt. Hitler sprang auch auf die verbreitete Furcht vor dem Kommunismus und brachte so außer Millionen Toten den Sozialismus sowjetischer Prägung nach Deutschland.

Umgang mit Veränderung ist das A und O beim Schafe Hüten - Teambuilding. Die Schafherde kann je nach Landschaft, Fresslust, Wetter, Anspannung im Team (die Tiere spüren zu oder zu wenig innere Entschlossenheit im Team)… schlagartig den Kurs wechseln und das Team auf dem falschen Fuß erwischen. Das Teambuilding mit den Tieren ist daher ein genaues Abbild unserer VUCA-World: volatil, unsicher, komplex und ambivalent. Wir können die Welt nicht einfacher machen. Wir können uns nur anpassen. Das lässt sich beim Teambuilding mit Schafen antizipieren.

Ein Team hatte die Schafherde vollständig im Griff. Doch man entspannte dabei im Rausch der eigenen Genialität zu sehr. Die Schafe spüren die Unkonzentriertheit und brechen aus - zum Glück nur in den eigenen Schafstall. Eine andere Herde wiederum brach fast auf die A3 aus, weil das Team nicht die extra Meile gehen wollte und hoffte, alles würde gut gehen. Dummerweise stand auch noch das Tor der Einsatzkräfte-Auffahrt sperrangelweit offen, so dass ein kräftige Adrenalinschub nötig war, um nicht auf der Autobahn weiterhüten zu müssen.

Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung. Wir können uns anpassen, ohne das aufzugeben, was uns ausmacht, oder untergehen. Beim Teambuilding mit Schafen wird dies praktisch und unvergesslich erprobt.

Zwischen Reden und Tun liegt das Meer

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So ein angeblich italienisches Sprichwort. Das Schimpfen und Reden fällt uns ganz leicht. Deshalb ist es überlebenswichtig, wenn unsere Gedanken nochmals von kühlem Verstand gefiltert werden, bevor daraus Taten werden. Von einem Geheimdienstmann habe ich einmal diesen weisen Satz gehört: “Schauen, denken, tun. Nur in dieser Reihenfolge"!” Man fällt so leicht in eine Arbeitsroutine und vergisst dabei zu fragen, ob man das Hamsterrad nicht auch einfacher und schneller in Schwung bringen könnte (effizienter arbeiten) oder ob es überhaupt Sinn macht, weiter am Rad zu drehen (effektiver arbeiten).

Böswillige und manipulative Politiker, Verkäufer, Prediger… schüren starke Emotionen - Fremdenängste, Hass auf Minderheiten, Angst vor der Zukunft, Rentenangst…, um die prüfende Instanz Verstand zu betäuben und dann die Menschen für ein idiotisches Vorhaben einzuspannen. Die Herren Demagogen Trump und Hitler und viele andere sind gemeint.

Aber es ist auch frustrierend, wenn sich nach den vielen schönen Worten die meisten davonschleichen und nur wenige machen wollen. Schon Jesus erzählt die Geschichte der zwei Winzersöhne. Der eine sagt ja zu seinem Job im Weinberg und verkrümelte sich dann, der andere verweigert die Arbeit vorneweg, überlegt es sich dann anders und geht dann doch im Weinberg knuffen.

Es ist bequem, schön zu schwätzen und die Anerkennung dafür einzuheimsen und sich dann, wenn Handeln gefragt ist, vom Acker zu schleichen. Wasser predigen und Wein trinken - so in etwa.

Die Schönschwätzer müssen jedoch aufpassen. Wer immer wieder selbst gesetzte Ziele verfehlt oder aufgibt, wenn die Bequemlichkeitszone verlassen wird, dessen Willenskraft geht vor die Hunde. Die seelische Kraft, ambitionierte Ziele zu packen, muss wie ein Muskel trainiert werden. SportlerInnen wissen das: wer immer wieder Trainingsziele verpasst, wird auch im Wettkampf zu früh aufgeben und sich nicht wirklich durch die Mitte bis an die Spitze vorquälen können.

Auch im Teambuilding werden oft rhetorische Strohfeuer entfacht, die ohne Konsequenzen bleiben. Was bringt es, über das Richtige zu reden, ohne es zu tun. Beim Schafe Hüten - Teambuilding ist das völlig anders. Das Ganze Wissen bringt nichts, wenn es nicht auch umgesetzt wird. Sonst büxen nämlich die Schafe aus und man muss die Wiese nochmals hoch und runter laufen.

Einmal waren zwei Gruppen beim Hüten. Die eine Gruppe tat es, die andere schaute zu und empfand große “Schafefreude”, wenn den Kolleginnen und Kollegen die Schafe durchbrannten. Die BeobachterInnen erkannten genau, wo der Überblick verloren ging, wer wie falsch stand und wo die Lücken waren. Als man dann selbst dran war, machte man genau dieselben Fehler, die man eben noch so treffend analysiert hatte.

Das Schöne daran war: irgendwann wurden Erkenntnis und Handeln in Übereinstimmung gebracht. Denn Teambuilding mit Tieren ist Action orientiert und bevor man die 1000 Schafe nicht ans Ziel gebracht hat, gibt es kein kühles Flens. Wenn man es aber einmal geschafft hat, ist der Damm gebrochen und es klappt auch im Alltag. So sagen es die TeilnehmerInnen.