teambuilding mit schafen

Do less to achieve more

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Jede hat zu führen, wenigstens sich selbst. Wer sich selbst nicht führen und managen kann, sollte nicht mit Führungsaufgaben auf andere Personen losgelassen werden.

Wenn Menschen mit einem normalen Job, also meistens WissensarbeiterInnen, auf einen Schäfer treffen, fällt irgendwann die Bemerkung: “Der ist ja völlig tiefenentspannt.” Vielleicht liegt es an den Tieren oder an der Natur. Der Aufenthalt im Wald entspannt.

Was auch entspannt sind persönliche Arbeitsmethoden, die aus einem Berg von Aufgaben die wesentlichen Dinge herausziehen helfen. Die Aufgaben, die auf einen zukommen oder die man sich selbst auflädt, sind zu sammeln, zu ordnen und zu strukturieren. Gleichartige Jobs oder Aufgaben, die in einem Aufwasch erledigt werden können, sollten nach Möglichkeit gebündelt werden. Man kann jemanden fünfmal am Tag anrufen und loswerden, was einem gerade durch den Kopf geht, oder man bereitet sich auf das Gespräch vor und führt ein einziges Gespräch, in dem alle Dinge geklärt werden. Manche Dinge erledigen sich auch von selbst oder sind mit einer kurzen klaren Email schneller erledigt.

Wer vor einem Berg von Aufgaben steht, sollte eine innere oder reale Checkliste durchgehen und sich die folgenden Fragen stellen.

Regeln für eine verbesserte Zeitnutzung:

  • Soll man das überhaupt tun? wichtig oder unwichtig? Unwichtiges landet im Müll.

  • dringend oder nicht?

  • selber machen oder delegieren?

Eine weitere wichtige Arbeitshilfen ist ein System zur Wiedervorlage von nicht dringenden Aufgaben, die aber ab einem bestimmten Zeitpunkt dringend werden könnten und dann weiter bearbeitet werden sollen. Nicht früher. Möglicherweise hat sich die Aufgabe nämlich vorher schon von selbst erledigt. Außerdem verleiht eine knappe Frist Fügel: die Aufgabe ist unter Zeitdruck schneller erledigt als wenn man alle Zeit der Welt hat. Dann füllt diese Aufgabe nämlich auch alle Zeit der Welt.

Besonders viel Zeit fressen oft Chefs und Kollegen. Diese sollten so geführt und gelenkt werden, dass sie die eigenen Ziele zu erreichen helfen. Das bedeutet, die Interessenlage des anderen zu verstehen, auf den Stärken der anderen aufzubauen und in ihrer Sprache zu sprechen. Der Schäfer bringt das Leitschaf dazu, ihm zu folgen und somit die gesamte Herde in die richtige Richtung zu bewegen, indem er ihm das eine oder andere Leckerli zukommen lässt.

Wer Aufträge erteilt, sollte Feedback verlangen, sprich die Aufgabenstellung sollte wiederholt werden und die Aufgabenerfüllung sollte zurückgekoppelt werden. So wissen beide Seiten, dass man über dasselbe spricht und dass nichts verloren geht. In lebenswichtigen Situationen wie im Operationssaal oder im Flugzeugcockpit ist das daher Normalität.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Auch hierbei geht es vor allem darum, die Aufgaben in wichtig und unwichtig, dringend und “eilt nicht” zu sortieren und die wichtigen und dringenden Aufgaben im Team zu teilen. Ein Team, das die Prioritäten erkannt hat und sich um die kümmert, hat einen ganz lässigen und entspannten Tag im Gegensatz zu denen, die sich mit Nachrangigkeiten befassen und die wesentlichen Aufgaben aus dem Auge verlieren.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Wer Prioritäten setzen kann und sich darauf konzentriert und anderes sein lässt (Nein sagen können), kann ein ruhiges Leben führen und dabei viel erreichen. Wer dagegen alles wegarbeitet, was bei ihr auf dem Schreibtisch landet, wird keine ruhige Minute mehr haben. Viel Arbeit und dabei erreicht.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Persönliche Arbeitsmethodik

Job Design: one woman, one big job

Danke @facebook.com/officialsuccesspictures

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In den Fabriken des 19. und 20 Jahrhunderts organisiert(e) die Arbeit den Menschen (und gibt den Takt vor 8 Stunden Arbeit, 8 Stunden Erholung - für die Männer - ?!, 8 Stunden Schlaf). In der Wissensgesellschaft, wo Informationen getauscht und neues Wissen produziert wird, kann/sollte der Mensch bestimmen, wie er arbeitet.

Die Hütehündin ist die wichtigste Arbeitskraft des Schäfer. Sie ersetzt 10 Schäfer. Der Schäfer gibt ihr herausfordernde Hüteaufgaben, die sie fordern, aber nicht überfordern. Der Eifer eines guten Hütehundes ist so unersättlich, dass er bis zum Exitus die Schafherde umkreisen oder die Furche (Ackergrenze) auf und ab laufen würde. Daher hat der Schäfer einen Reservehund dabei, um die Arbeitslast zu teilen. Doch wenn der Hütehund nicht genügend Beschäftigung hat und unterfordert ist, kommt er auf dumme Gedanken. Die Hunde teilen sich die Arbeit, doch jeder hat eigene Aufgaben, damit die beiden nicht in Rangkämpfe und Beziehungskonflikte abdriften: der eine sichert die rechte Seite, der andere ist für die linke Seite verantwortlich. Ganz nach dem Motto: one man, one big job. So sind die Kompetenzen und Verantwortlichkeiten klar getrennt.

Gutes Job Design sorgt für

  • anstrengende Aufgaben außerhalb der Bequemlichkeitszone, ohne zu überlasten

  • jeder trägt Verantwortung

  • one man/woman, one big job statt eine Aufgabe wird auf verschiedene Personen aufgeteilt, so dass nie etwas eigenständig fertig gebracht wird

  • Aufträge sind klar formuliert und priorisiert

  • wer an einer Aufgabe mit Priorität arbeitet, darf zusätzlich keine Routinearbeit ableisten und sich so verzetteln: first things first, second things not at all

Beim außergewöhnlichen Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Dabei haben manche NeuschäferInnen die Neigung, 995 Schafe durchbrennen zu lassen oder sich selbst zu überlassen, um 5 ausbrechende oder streikende Schafe wieder einzusammeln. Dies müssen natürlich andere tun. Der Kapitän geht zuletzt von der Brücke!

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:
Arbeit kann Menschen unter- oder überfordern. In der Leistungsgesellschaft, in der schon 10-Jährige davon reden, dass sie keine Zeit hätten, wird natürlich lieber über Überlastung gesprochen und Geschäftigkeit vorgeschoben. Doch auch Unterforderung (Bore out - Syndrom als Krankheitsbild) kennzeichnet die Arbeitswelt. Product Design ist gang und gäbe, Job Design dagegen unbekannt. Job Design würde dafür sorgen, dass die richtige Person an der richtigen Stelle ist, richtig gefordert ist und Nachrangiges anderen überlässt.


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Job Design und Assignment Control

Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler

Verschiedene Menschen, verschiedene Geschmäcker, verschiedene Verlockungen!Danke an für das Foto by Nathan Dumlao on Unsplash

Verschiedene Menschen, verschiedene Geschmäcker, verschiedene Verlockungen!

Danke an für das Foto by Nathan Dumlao on Unsplash

Der Schäfer kommuniziert mit seinen Tieren mit seiner Stimme und durch seine Körpersprache. Die Tiere, die als Art seit Millionen Jahren auf der Hut und ggf. auf der Flucht sind (nur die Erfolgreichen konnten ihre Gene und damit ihre Prädisposition weitergeben), haben einen siebten Sinn. Sie spüren, ob die Schäferin ihren Gesten oder Worten Taten folgen lässt oder eher nicht, ob sie meint, was sie sagt.

In der Kommunikation mit den Tieren müssen die Interessen der Tiere und des Schäfers zusammengedacht werden. Wenn die Schafe sich partout nicht vom Fleck bewegen wollen, könnte der Hütehund mit hohem Krafteinsatz die Schafe aufscheuchen und in eine bestimmte Richtung treiben. Oder der Schäfer lockt seine Leitschafe mit Leckerbissen, indem er zum Beispiel mit einer Brottüte raschelt und so Begehrlichkeiten weckt. Jede Kommunikation mit Menschen und Tieren muss dem Gegenüber einen Vorteil versprechen, um Veränderung zu bewirken. Der Vorteil muss natürlich größer sein als der Stress, der mit der Veränderung verbunden ist. Die Tiere lassen sich nur einmal enttäuschen. Der Schäfer, der nur mit der Brottüte (=Versprechen) lockt, aber nicht liefert, wird seine Schafe schnell wieder verlieren.

Erfolgreiche Kommunikation muss nicht nur logisch und wahrheitsgemäß sein. Sie muss auch einen Vorteil versprechen.

Erfolgreiche Kommunikation = Logik und Wahrheit + Rhetorik (Überzeugungskunst)

Schriftliche Kommunikation = Bericht u.a.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Man kann die Tiere mit ihrem Vorteil locken oder mit Druck treiben. Die meisten Teams versuchen es zu Anfang mit Druck. Vielleicht weil man im Alltag zu oft die Peitsche statt Zuckerbrot spürt.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Menschen brauchen in der Kommunikation nicht nur Fakten, sondern auch einen Vorteil, um sich zu bewegen. Was für den einen ein Vorteil, ist für den anderen ein Nachteil. Deshalb ist es wichtig, die entsprechende Vorteile aus der Sicht des Gegenübers zu erkennen. Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler.

Auch ein Bericht darf nicht nur logisch sein und die Wahrheit widerspiegeln. Er ist so zu schreiben, dass bei der Leserin die gewünschte Aktion ausgelöst wird, zum Beispiel soll ein Kunde das Angebot lesen und dann unterschreiben, ein Beamter soll den Antrag lesen und bewilligen. Der mit der gewünschten Handlung verbundene Vorteil muss natürlich größer als der Aufwand und das Risiko sein, das mit der Unterschrift verbunden ist. Damit ein Bericht etwas bewirken kann, muss er auch lesbar sein. Weniger ist mehr!

Es kommt jedoch vor allem darauf, dass der Autor des Bericht vertrauenswürdig ist. Wer in der Vergangenheit leere Versprechungen gemacht hat, darf in der Gegenwart nicht darauf hoffen, dass jemand seinen Versprechungen traut. Das wissen sogar die dummen Schafe auf der Wiese.

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Der Bericht

Erleben und lernen: mit und an der Aufgabe wachsen

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Dumme und Gescheite unterscheiden sich dadurch, dass der Dumme immer dieselben Fehler macht und der Gescheite immer neue. (Kurt Tucholsky)

Schäfer, Schafe und Hütehund müssen auch lernen. Neue Arbeitsmittel erleichtern dem Schäfer die Arbeit, doch Veränderung stresst den Schäfer genauso wie alle Menschen. Die Achillesferse der Schafe sind ihre Klauen. Die müssen oft gereinigt und versorgt werden. Das kann man auf die althergebrachte Art tun, indem man das Schaf fängt und zur Klauenpflege auf den HIntern wuchtet. Oder man nutzt die Schäferknochen schonende Variante der Apparatur “Klauenpflegestand”.

Der Klimawandel (2020: der dritte trockene Sommer in Folge), die Rückkehr des Wolfes nach Mitteleuropa, der Flächenfraß ... erfordern ebenfalls ständiges Lernen und Anapssung.

Der richtige Hütehund hat den Hüteinstinkt auch im Blut. Doch es ist Lernprozess, bis das richtige Maß an Aggressivität erreicht ist. Nicht zu wenig, damit die Schafe Respekt haben, nicht zu viel, damit sie nicht in Panik vor dem Hund flüchten oder der Hund gar Schafe verletzt.

Der Hütehund, der vor dem verärgerten Zicklein zurückweicht, ist noch zu weich. Wer die Schafe blutig beißt, ist hingegen zu brutal. Die Mischung machts. Auch Hunde müssen lernen.

Leitschafe müssen in die Verantwortung für die Herde hineinwachsen. Ohne die Leitschafe, die der Herde signalisieren: alles ok, lässt sich die Herde nicht von der Stelle bewegen.Die Leitschafe lernen dem Schäfer zu vertrauen. Im Gegenzug gibt es dafür auch immer wieder ein Leckerli. Hund, Schafe, Schäferin - alle lernen. Jede auf ihre Weise. Es handelt sich jedoch um kein abstraktes Lernen, sondern um ein Lernen an der konkreten Aufgabe. Nicht nur Menschen wachsen mit und an ihren Aufgaben. Lernen bedeutet, der Hund das, was er schon kann, noch besser machen. Er soll aber auch kein Leitschaf oder kein Schäfer werden. Stärken entwickeln statt Schwächen ausbügeln, lautet das Motto.

Der traditionelle Hütehund ist der deutscher Schäferhund. Doch der wurde schon längst ausgemustert, weil andere Rassen bessere Eigenschaften für spezielle Hüteaufgaben (Grenzen sichern, in einen Anhänger hineintrieben...) haben. Offenheit für andere Gruppen und Kulturen macht leistungsfähiger.

Aufgabe, an der man wächst = verlangt, dass man an sein Limit kommt und darüber hinaus muss, und für ein konkretes Ergebnis Verantwortung übernimmt.

Die Aufgabe muss zu den Stärken des Lernenden passen. Menschen und Tiere können meistens nicht aus ihrer Haut und werden nur in den Bereichen wirklich gut, in denen sie schon gut sind.

Loben, aber nicht zu viel = wer glaubt, die Anerkennung des Chef sicher zu haben, wird sich nicht mehr so doll ins Zeug legen. Ausnahme: junge Menschen und Menschen in einer Lebenskrise.j

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Auch hier wachsen das Team und die einzelnen Teammitglieder an der Aufgabe, die Schaf von A nach B zu führen. Der Beginn ist ein Sprung ins kalte Wasser, die Lernkurve ist steil, aber schaffbar, weil die Schafe ins Ziel kommen müssen. Das Team erlebt, wie wichtig es ist zu kommunizieren, Prioritäten zu setzen, Ressourcen zu schonen... und kann daraus lernen. Natürlich kann man dies auch anderswo lernen. Doch beim Schafe Hüten ist der Lerneffekt besonders groß, weil die Konsequenzen von Fehlern sofort deutlich werden. Es prägt sich unauslöschlich ins Gedächtnis ein, wenn die Schafe weglaufen, weil man sich mit den Kollegen nicht abgestimmt hat oder sich um Lämmchen kümmert und die ganze Herde sich alleine auf den Weg macht.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Lernen ist ein ständiger Prozess. Es ist nicht die Frage ob Lernen stattfindet, sondern was man lernt. Steuert man das Lernen in Richtung mehr Effizienz, mehr Effektivität oder lernen die Menschen in der Organisation die vollendete Beherrschung des Jobmikado: "wer sich zuerst bewegt, kann einen Fehler machen und hat verloren." in Verbindung mit: "Große Worte ersetzen Taten".


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Menschen entwickeln & fördern

Kontrolle = Früherkennung

Nicht ob man kontrolliert, sondern wie man kontrolliert ist die Frage: demotivierend durch Mikromanagement oder stichprobenartig und Gesicht wahrend (nötiges Kontrollminimum).


Oft sieht es so aus, als ob der Schäfer jeden Tag damit verbringt, seinen Schafen beim Fressen zuzuschauen. Mitnichten. Sie kontrolliert, ob ihre Schafe normal fressen, normal auftreten und normal ausschauen. Kein Appetit, humpeln, Lethargie etc. können auf gesundheitliche Probleme hindeuten. Man könnte von fürsorglicher Kontrolle sprechen.

Eine steuernde Form der Kontrolle ist es, wenn ein mobiler Zaun oder ein wachsamer Hütehund Grenzen setzen und bewachen. Denn auch für Schafe gilt: woanders ist das Gras immer grüner.

Ohne solche fürsorglichen und steuernden Kontrollen würden die Schafe gesundheitlich leiden und Verbotenes oder das Falsche fressen. Kontrolle gehört somit zum Alltag eines Schäfers.

Früherkennung = je früher ein Problem erkannt wird, desto leichter das Gegensteuern und die Lösung.

persönlicher Augenschein schlägt Berichte, die beschönigen oder einfach nicht alles erfassen können.

Die Einhaltung von Vereinbarungen/Grenzen muss wasserdicht kontrolliert werden.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Hierbei kommt es auch darauf an, dass das Team bestimmte Grenzen hält, damit die Schafe nicht auf fremde Wiesen laufen und Flurschaden anrichten oder in die Pferdekoppel eindringen und die Pferde scheu machen.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Zu viel Kontrolle ist schlecht, weil sie Zeit frisst und als Mikromanagement Menschen demotiviert und in die innere oder tatsächliche Kündigung treibt. Zu wenig Kontrolle führt zu MIssbrauch und Skandalen. Auf das richtige Maß kommt es an. Der andere soll wissen, dass er kontrolliert werden kann, und ein Erwischt werden Konsequenzen hat

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Kontrollieren

"Tu was du tun kannst, mit dem was du hast und dort, wo du bist." (Fredmund Malik)

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Für die Schwachen ist Zukunft das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Tapferen aber die Chance. (Victor Hugo)

Die Schafe leben von dem, was die Natur und die Landschaft hergeben. Die Schäferin lebt von den Schafen. Nicht gefressen zu werden und nicht zu verhungern - das sind die beiden Extreme, in deren Spannungsfeld die Schafe sich bewegen. Wer zu verfressen und zu gierig ist, kann die Herde verlieren und ist damit zum Tode verurteilt. Wer zu scheu ist und ständig auf der Flucht ist, gewinnt zu wenig Nahrung und Energie und verhungert. In Millionen Jahren der Evolution haben Schafe eine perfekte Balance zwischen diesen Polen austariert. So flüchtig wie nötig, so viel Fressen wie möglich.

Die Schafe trotten nicht dumpf der Schäferin hinterher. Zumindest die führenden Leittiere scannen laufend die Umgebung auf Gefahren und Chancen und nutzen jede sich bietende Gelegenheit - z.B. die Unachtsamkeit des Schäfers, ein leckeres Getreidefeld am Wegrand… Daher auch die uralte Feindschaft zwischen Hirten und Bauern. Schon im Alten Testament der Bibel erschlug Kain (der Bauer) Abel (den Hirten). Im Staat mit funktionierender Justiz und Polizei wird nur noch verbal erschlagen.

Wenn die Chancen in Form von Getreidefeldern am Wegrand die Schafe locken, muss die Schäferin die Gegenspielerin der Fresslust auslösen: die Angst. Dies geschieht, indem die Hütehunde am Feldrand hoch- und runterlaufen. Die Angst vor den Hunden vertreibt die Lust. Oder das Marschtempo wird erhöht. Je schneller die Herde unterwegs ist, um so größer die Angst nicht nachzukommen. Die Angst, den Anschluss an die Herde zu verlieren (die Herde ist praktisch die Lebensversicherung der Schafe) ist somit größer als die Fressgier und der Traum der Schafe vom Bad im Mais- oder Rapsfeld.

Zu viel Angst lähmt die Schafe, zu wenig davon macht leichtsinnig und gefährlich.

Es kommt auf das richtige Maß an = die schönsten Visionen bringen nichts, wenn Probleme und Gefahren ignoriert werden.

Zu viel Angst vor Neuem = Stillstand, doch die Zeiten ändern sich und nur die Anpassungsfähigsten überleben.

"Tu was du tun kannst, mit dem was du hast und dort, wo du bist."


Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Man springt ins kalte Wasser. Aber erst einmal ins Nichtschwimmerbecken. Auf einer überschaubaren Wiese machen Team und Herde die ersten gemeinsamen Schritten und Fehler und lernen daraus. Danach geht es raus aus der Bequemlichkeitszone - von A nach B, B nach C... durch die freie Landschaft. Die Schafe folgen nur, wenn ihre neuen Anführer glaubhaft machen können, dass am Ende des Weges ein verlockendes Ziel, sprich eine frische Wiese, ist. Die Schafes spüren es, wenn ihr neuer Anführer eigentlich gar nicht so genau weiß, wo es lang geht, weil er die Wegbeschreibung nicht so ganz verstanden hat und nur aus Höflichkeit Ja Ja gesagt. Diese innere Inkongruenz drückt sich in körpersprachlichen Signalen / Verspannungen aus. Die Schafe merken das mit der Erfahrung von Millionen Jahren als Beutetiere. Ihr Überleben hing die ganze Evolution hindurch von einer wesentlichen Unterscheidung ab. Hat der potenzielle Jäger Hunger und ist wild entschlossen zum Töten oder ist er satt, und eine anstrengende Flucht ist unnötig. Wer zu viel flüchtet, verhungert.

Die Schafe sind ganz unbeeindruckt von unseren sozialen Rangordnung und geben ehrliches Feedback: sie trauen dem neuen Anführer und folgen oder sie lassen es sein.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

Chancen zu erkennen und zu nutzen, erfordert Wagemut, um aus der Bequemlichkeitszone herauszukommen, aber auch Angst vor zu viele Wagemut (um die tollen Ideale auch auf die Straße zu bringen und nicht nur in der Blase zu bleiben). Um voranzukommen, braucht es eine klare Vorstellung von dem Ziel (Vision, Ideal).

"Um Berge zu versetzen braucht es Bulldozer. Unser Denken verändert die Einstellung zu den Bergen."


inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Positiv denken

3 Arten von Arbeit: Arbeiten, das Richtige tun, das Richtige richtig tun

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Man kann viel und hart arbeiten, ohne etwas (Sinnvolles) zu leisten.

Die Schäferin, die den ganzen Tag die Locken ihrer 1000 Schafe krault, ist abends wahrscheinlich auch müde und erschöpft. Sie hat vielleicht etwas geleistet: Zweige und Schmutz aus der Wolle gekämmt. Aber die Schafe sind nicht satt geworden und daher extrem unzufrieden. Die getane Arbeit war ziemlich sinnlos aus Sicht der Schafe.

Der Schäfer, der seine Schafe auf eine frische Weide geführt hat, hat etwas Wichtiges geleistet: die Schafe sind satt geworden. Ob er es richtig gemacht hat, steht auf einem anderen Blatt. Möglicherweise hat er seine 1000 Schafe durch ein Maisfeld geführt und ordentlich Flurschaden angerichtet. Fürs erste sind die Schafe satt geworden, aber vielleicht ist der Bauer so wütend geworden, dass die Schafe sich in der Gegend nicht mehr blicken lassen dürfen. Der kurzsichtige Schäfer hat für heute sein Ziel erreicht, aber schon morgen könnte es Ärger und einen Platzverweis geben.

Die kluge Schäferin hat die 1000 Schafe nicht nur auf eine frische Weide geführt, sondern auch auf dem richtigen Weg. Kein Schaf hat sich verletzt, kein Bauer wurde bestohlen. Die Schafe werden somit heute satt und sie haben gute Chancen auch in Zukunft satt zu werden, wenn die Schäfer so weitermacht.

Arbeiten = etwas tun (ziellos, vielleicht auch ohne Sinn und Verstand)

Leisten = das Richtige tun (Ziel erreicht, aber vielleicht auf falschem oder schlechtem Weg: Schlacht gewonnen und Krieg verloren)

Effizient und effektiv sein = das Richtige richtig tun (das Ziel auf die bestmögliche Weise erreichen)

Für Außenstehende ist es im Allgemeinen schwer zu erkennen, ob jemand nun arbeitet oder auch etwas leistet oder dabei sogar effizient und effektiv ist.

Insider und die Betroffenen merken jedoch schnell, wie der Hase läuft.

Bleiben wir beim Beispiel der 1000 Schafe. Die “dummen” Schafe merken sehr schnell, ob ihr Anführer Leistung bringt und die von ihnen verlangte Arbeit, irgendwohin wandern, zielführend ist. Wenn sie im Kreis herumgeführt werden und keine Hoffnung auf frisches Futter dabei geweckt wird, gehen sie auf eigene Faust los oder in den Streik.

Beim Teambuilding mit Schafen schlüpft ein Team in die Rolle von Schäfer und Hund (ein guter Hund ersetzt 10 Schäfer + Schäfer = Team). Zu Übungszwecken geht es zuerst im Slalom über eine Wiese. Die Schafe machen zu Anfang mit. Aber wenn nach zwei drei Runden, nicht erkennbar ist, dass es auf eine frische Weide geht, stellen die Schafe die Arbeit ein.

Wenn dann für die Schafe ein Tapetenwechsel erkennbar ist, sprich ein neuer Weg = neue Hoffnung auf frisches Futter, geht ein Ruck durch die Herde. Die Arbeit im Sinne von Bewegung von A nach B macht jetzt erst einmal wieder Sinn und die 1000 Schafe sind kooperativ. Der Anführer der Schafe muss dabei jedoch Ruhe und Souveränität (kein innerer Stress = Angst) ausstrahlen, sonst kaufen ihm die Vierbeiner nicht ab, dass er/sie es schafft, sie zu frischem Futter zu führen.

Ob sie dann effizient zur nächsten Weide geführt werden, ist schwer zu erkennen. Merkmale dafür wären der kürzeste Weg, ohne dass Schafe durch Straßenüberquerungen und Felder durch durchquerende Schafe in Gefahr gebracht werden. Oft man ist jedoch erst hinterher schlauer, ob man auf dem best möglichen Weg das Ziel erreicht hat.

Beim Teambuilding mit den Schafen ging es schon wunderbar voran, bis plötzlich eine Reiterin aus der entgegengesetzten Richtung auf die Herde zuritt: Pferd und Schafe standen sich jeweils vor Angst schlotternd gegenüber, bis der kluge Anführer die Reiterin auszuweichen bat und der Weg zur nächsten Wiese wieder frei war.

Übertragen auf die Welt der Wirtschaft heißt das:

  • Arbeit muss Sinn machen, Ziele und Bedürfnisse müssen erfüllt werden, dann spricht man von Leistung. Es ist nicht selbstverständlich, dass bei der Arbeit etwas geleistet wird. Es halten sich ja hartnäckig Gerüchte, dass dies in bestimmten Bereichen nicht der Fall ist.

  • Ob Leistung erbracht wird, dürfte man an der Zufriedenheit von externen und internen Kunden ablesen können.

  • Ob eine Leistung effizient erbracht - das Richtige richtig getan - wird, lässt sich daran erkennen, ob das Ziel auf eine Ressourcen schonende Art und Weise erreicht wird. Ein Chirurg kann seine Patienten schonend und gefühlvoll zusammenflicken oder sich wie ein Metzger durch Sehnen, Bänder und Gewebe wühlen. Beides kann zum Erfolg führen. Aber die Patientinnen werden nach der OP den Unterschied spüren.

inspiriert von: Fredmund Malik, Führen Leisten Leben, Wirksames Management für eine neue Welt. Grundprinzip Resultatorientierung